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CBS International Business School, 18 November 2022

Entrepreneurship Berufe: Welche Karrieremöglichkeiten gibt es?

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Entrepreneurship-Berufe: CEO, Founder & Co.

Entrepreneurship bedeutet Unternehmertum: Deswegen ist der klassische Entrepreneurship-Beruf „Founder & CEO“, also Gründerin bzw. Gründer und Geschäftsführerin bzw. Geschäftsführer.

Doch was genau kannst Du beruflich alles mit einem Entrepreneurship-Studium machen? Wir stellen Dir ein paar Ideen vor. Der große Schwerpunkt liegt selbstverständlich im Bereich Geschäftsführung – im eigenen Unternehmen bzw. Start-up oder als Dienstverhältnis – aber Du kannst auch im Management oder in einer operativen Funktion glücklich werden. Wenn Du nach dem Studium noch nicht direkt ein eigenes Unternehmen gründen willst, wirst Du den Entrepreneurship-Beruf nicht direkt ausüben. Das kann sogar eine sehr gute Idee sein: Ein Berufsbeginn in einem Start-up, in einer hochdynamischen Abteilung oder als „Entrepreneur in Residence“ bietet Dir die Chance, von erfahrenen Unternehmerpersönlichkeiten zu lernen. Laut KfW liegt das Durchschnittsalter von Gründerinnen und Gründern bei 36-38 Jahren. Ein Drittel ist allerdings unter 30 Jahre alt – das zeigt, dass Berufserfahrung nicht zwingend nötig, wenn man eine starke Geschäftsidee hat, besonders im Digital Entrepreneurship. 

Was macht man im Entrepreneurship?

In den zahlreichen Entrepreneurship-Berufen zieht sich ein roter Faden durch: In fast jeder Führungsposition wird heute verlangt, dass Du unternehmerisch denkst und handelst, und dort auch Gründergeist beweist. Damit ist gemeint, dass Du den Wandel aktiv gestaltest, ganz gleich wie Dein Jobtitel auch heißen mag. Der Grund dafür ist, dass die Geschäftsmodelle der Unternehmen heute manchmal von einem auf den anderen Tag in Frage gestellt werden müssen: Pandemien, Krisen, globaler Wettbewerb, gesetzliche Regelungen oder verändertes Konsumverhalten erfordern manchmal mutige Entscheidungen, und die müssen letztlich von den Fach- und Führungskräften vorbereitet und von der Geschäftsführung getroffen werden. In solchen Situationen sollte man eine starke Gründerpersönlichkeit sein, die nicht auf dem Status Quo beharrt.

Entrepreneurship-Aufgaben

Welche Aufgaben haben Entrepreneure, also Unternehmer? In Deutschland hat sich ein Acht-Punkte-Katalog durchgesetzt, um zu bestimmen, wer tatsächlich die Geschäftsführung innehält. Diese Systematik lässt sich auch auf Entrepreneurship anwenden. Sechs Punkte sollten mindestens erfüllt sein. Das ist wichtig für Dich, wenn Du entweder ein eigenes Unternehmen gründest oder Du in der Geschäftsführung tätig bist: Füllst Du – auch im Team mit den Co-Geschäftsführern – die Geschäftsführungs-Rolle wirklich aus oder hast Du nicht genug Kompetenzen? Oder – der schlimmste Fall – Du führst faktisch die Geschäfte, stehst aber nicht im Handelsregister und trägst hohe Risiken ohne entsprechende Vergütung?

Die acht Punkte sind:

  • Du bestimmst die Unternehmenspolitik: Im Führungsteam entscheidest Du in letzter Instanz, in welche Richtung sich das Unternehmen entwickeln soll; neuartige Strategien und Business Development sind Kernthemen. Dabei brichst Du mit alten Denkmustern. Du analysiert Märkte und entwickelst Ideen, Pläne und Prognosen, die das Unternehmen künftig zu Erfolgen führen sollen. Damit eng verknüpft ist die Weiterentwicklung des Produktangebotes. Hierzu gibt es natürlich Abstimmungsbedarf mit dem Gesellschafterkreis.

  • Du bestimmst die Unternehmensorganisation: Berichtslinien, Hierarchien, Abteilungen, Standorte – das alles liegt in Deiner Verantwortung.

  • Du triffst alle Personalentscheidungen: Niemand kann Leute ohne Deine Zustimmung einstellen.

  • Geschäftliche Partnerschaften schließen: Du bestimmst, mit welchen Lieferanten oder Partnern das Unternehmen kooperiert; die Verträge laufen über Deinen Tisch.

  • Verhandlungen mit Kreditgebern: Du führst Bankgespräche. Solche Aufgaben kannst Du auch delegieren, aber das letzte Wort bei Entscheidungen hast Du. Bei der Suche nach Investoren wird es ein bisschen komplexer, da hier, sofern vorhanden, die weiteren Gesellschafter das oberste Entscheidungsgremium stellen.

  • Du bist im Unternehmen in der höchsten Gehaltsstufe: Meistens liegt das Gehalt von Geschäftsführerinnen und Geschäftsführern an der Spitze der Gehaltspyramide im Unternehmen. Es gibt natürlich Ausnahmen: Im Profisport verdienen die Sportlerinnen und Sportlern teils erheblich mehr, und im Vertrieb können über Provisionen sehr hohe Gehälter erzielt werden.

  • Hoheit über Steuerangelegenheiten: Du bestimmst, wie die steuerlichen Belange in der Firma gestaltet werden.

  • Verantwortung für die Buchhaltung: Du kontrollierst, ob die Bücher stimmen.

Berufsperspektiven für Entrepreneurship-Absolventen

Ein Entrepreneurship-Studium – vor allem wenn es wie an der CBS in erster Linie ein BWL-Studium ist – öffnet alle Türen in die Wirtschaftswelt. Du kannst mit dem Abschluss, oder während des Studiums, ein Unternehmen in allen Branchen gründen, Deine ersten Meriten im Consulting verdienen oder bei einem Unternehmen arbeiten. Hier ist eine kleine Auswahl an Job-Ideen und Entrepreneurship-Beispielen. Das große und wichtige Thema Entrepreneurship-Gehalt behandeln wir in einem eignen Artikel.

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Der klassische Entrepreneur-Beruf: CEO

Wenn Du ein Unternehmen gründest – oft mit mehreren Leuten gemeinsam – bist Du in der Regel CEO, also Chief Executive Officer. Auf Deutsch: Geschäftsführerin oder Geschäftsführer. In der Frühphase von Start-ups sind oft alle Mitgründerinnen und Mitgründer „Geschäftsführende Gesellschafter“, weil alle Leute im Gründungs-Kernteam Anteile am Unternehmen halten.

Doch spätestens dann, wenn Venture Capital mit im Spiel ist, sinken die prozentualen Anteile am eigenen Unternehmen. Das geht dann soweit, dass deine eigenen Unternehmensanteile so klein werden können, dass Du zwar noch in der Gesellschafter des Unternehmens bist, aber nicht mehr allein – oder mit dem alten Gründungsteam – Entscheidungen treffen kannst.

Das bedeutet: Für Entrepreneure ändert sich die Rolle als CEO laufend. CEO ist das am schwersten greifbare Berufsbild. Es kann sich vom Alleinverantwortlichen zur klassischen Chefin oder zum Chef wandeln, und später bei einem großen Kreis von Investoren zu einer Führungs-, Coaching- und Moderationsfunktion. Diesen Wandel Deiner eigenen Rolle wirst Du auch managen.

Eigenes Unternehmen gründen

Werde doch einfach Unternehmerin oder Unternehmer, mit dem eigenen Unternehmen. Manche Leute haben eine Leidenschaft für ein bestimmtes Thema oder eine Branche, und eine starke Geschäftsidee – andere suchen einfach Branchen und Geschäftsmodelle, die gute Profite versprechen. In jedem Fall ist Dein Beruf sehr umfassend: Strategie, Produktentwicklung, Marketing, Vertrieb, Controlling, Human Resources, Buchhaltung sind an der Tagesordnung. Optimal ist es, wenn Du diese Lasten nicht alleine tragen muss. Co-Gründerinnen und Co-Gründer sind eine echte Erleichterung, auch wenn es manchmal Streit geben wird. Auch möglich ist es, ein Unternehmen zu gründen, aber die Führung nicht selbst zu übernehmen – beispielsweise über die Verpflichtung von externen Fachleuten als CEO, CFO, CTO etc. Das passiert schon mal, wenn Investoren bzw. Business Angels Dir erfahrene Profis zur Seite stellen. Das hat den Vorteil, dass Du Dich auf Deine Lieblingsthemen fokussieren kannst.

Bei einem Start-up arbeiten

Lerne von den Besten: Arbeite bei einem erfolgreichen Start-up. Wenn das Unternehmen noch Start-up-Charakter hat und das Gründungsteam an Bord ist, kannst Du Dir viele Inspirationen holen – und Kontakte knüpfen.

Jobs bei Start-ups sind beispielsweise im Vertrieb oder als Business Development Manager. Das ist eine harte Schule, aber Vertriebs-Skills sollte man in Grundzügen immer haben, da das Wesen des Start-ups schnelles Wachstum ist. Interessant sind auch Jobs als Product Owner, wo es dann um konkretes (Teil-)Projektmanagement geht.

Consultant

Unternehmerische Denke brauchen alle Consultants, schließlich müssen Sie oft für Unternehmerinnen und Unternehmer schlüssige Entscheidungsvorlagen erarbeiten. Der Vorteil als Consultant: Das eigene wirtschaftliche Risiko ist gering, dafür sind es die Chancen auch. Der Beruf als Consultant ist jedoch ein guter Karrierestart, um später selbst ein eigenes Unternehmen zu gründen.

Intrapreneur

Als Intrapreneur sollst Du in etablierten Unternehmen mit Gründergeist Geschäftsmodelle weiterentwickeln. Das ist spannend, und Du gehst nicht mit eigenem Geld ins Risiko. Der Nachteil ist, dass Du mit gewachsenen Strukturen im Unternehmen zu tun hast. Du benötigst also viele Soft Skills – und auch Geduld.

Innovation Manager

Als Entrepreneur steht man oft an der Spitze des Unternehmens. Doch was ist, wenn Dich vor allem strategische Zukunftsthemen interessieren, und weniger die restlichen Aufgabenbereiche des Unternehmertums? Dann ist der Beruf „Innovation Manager“ eine Idee für Dich. Dort suchst Du nach Innovationen, Trends und Partnern – intern und extern – um das Unternehmen weiterzuentwickeln. In kleinen Unternehmen gibt es solche Jobs nicht, im Mittelstand und bei Großkonzernen allerdings sehr wohl. Ein weiterer möglicher Jobtitel kann „Head of Digital Transformation“ sein.

Entrepreneur in Residence

Wenn Du als Entrepreneurin oder Entrepreneur arbeiten möchtest, ohne direkt in Geschäftsführungsverantwortung gehen zu müssen, ist der Beruf „Entrepreneur in Residence“ (EIC) interessant für Dich. Das können sehr gut bezahlte Positionen bei Private Equity Unternehmen sein. Für solche Jobs solltest Du schon erfolgreich Unternehmen gegründet haben, Du wirst als eine Art Business Coach oder Turnaround-Manager eingestellt. Gleichnamige Jobs für Absolventinnen und Absolventen gibt es auch, diese sind dann inhaltlich anders angelegt und unterdurchschnittlich bezahlt: Hier zählt nicht das Gehalt, hier zählen die Chancen! Wenn Du bei einem Company Builder startest, kannst Du als EIC fast risikolos ein eigenes oder fremdes Start-up gründen und es von Anfang an mitgestalten.

Entrepreneur im Nebenjob

Entrepreneur ist ein Vollzeit-Beruf. Eigentlich. In Deutschland wurden 2021 laut KfW mit 371.000 Nebenerwerbsgründungen jedoch mehr Unternehmen als Nebenjob gegründet als in Vollzeit. Für eine große Geschäftsidee eignet sich die nebenberufliche Gründung nicht, aber um eine kleine Geschäftsidee zu testen kann die Nebenberuflichkeit sogar ein sinnvoller Kick-off sein. Unterschätze dabei nicht die Doppelbelastung mit dem Hauptjob.

Durch Management-Buy-out zum Entrepreneur werden

Unternehmensnachfolge ist ein riesiges Thema. Viele Unternehmen stehen vor einem Generationenwechsel. Die Unternehmensinhaber fragen sich dann: Soll man das Unternehmen schließen, verkaufen oder an das eigene Management abgeben? Hier wird es interessant: Wenn Du in einem solchen Unternehmen bereits Führungsverantwortung hast, könnte Dir vorgeschlagen werden, das Unternehmen zu erwerben.

Was ist ein CEO: Bedeutung der Abkürzung

Was heißt CEO? CEO ist die Abkürzung für das englische „Chief Executive Officer,“ was man auf Deutsch übersetzen kann mit „Hauptgeschäftsführer“ oder „Vorstandsmitglied, das die Geschäftsführung federführend übernimmt“ – also die Vorstandsvorsitzende oder der Vorstandsvorsitzende.

Welche Aufgaben man als CEO hat, wird beispielsweise vom „Board of Directors“ oder den Gesellschaftern bestimmt; in deutschen Aktiengesellschaften spielt allerdings der Aufsichtsrat die Hauptrolle.

In der Regel sind CEOs mit strategischen Aufgaben betraut und nicht so sehr im Tagesgeschäft involviert – hierfür gibt es die Rolle der Chief Operating Officers, die COOs. Es geht übrigens noch komplizierter: Als CEO angelsächsischer Prägung kann man auch zeitgleich President, Chairman und Mehrheitsgesellschafter des Unternehmens sein, aber das ist nicht notwendigerweise miteinander verknüpft.

In Deutschland gelten ohnehin andere Regeln: Man darf sich CEO nennen, aber das hat keine rechtliche Bedeutung. Stattdessen geht es ganz formal um die nach deutschem Recht geregelte Geschäftsführung. Man kann alleiniger Geschäftsführer – und Alleininhaber – eines Unternehmens sein, man kann geschäftsführender Gesellschafter sein oder auch nur angestellter Geschäftsführer in einem Team aus Geschäftsführern, aus dessen Kreis es dann Sprecher der Geschäftsführung gibt.

Mögliche Standorte oder Branchen für Entrepreneurship-Absolventen

Die Wahl des Standorts für die eigene Unternehmensgründung wird oft opportunistisch getroffen: In der Regel gründet man am Wohnort oder Studienort. Das ist eine gute Wahl, wenn es vor Ort passende Kundinnen und Kunden gibt, sofern man auf regionale Kundschaft angewiesen ist und man kein Digital-Business gründet. Außerdem haben Du und Dein Gründungsteam vielleicht ein Netzwerk vor Ort aus Leuten, die euch unterstützen können.

Trotzdem solltest Du Dir die Frage stellen: Ist der Standort wirklich optimal, wenn das Unternehmen später wachsen soll? Beispielsweise kann es in Berlin, Köln, Hamburg, München, Düsseldorf, Stuttgart, Leipzig, Frankfurt am Main oder anderen attraktiven Regionen deutlich einfacher sein, Fachkräfte anzuwerben als in einer strukturschwachen Region. Das hängt dann wiederum stark von der Branche ab: Eine Analyse des Fachkräftepotentials und eventuell des Kaufkraftpotentials vor Ort ist hilfreich. Für die Digital-Branche sind Metropolen ideal; in Technologie-Branchen ist vielleicht ein regionales Netzwerk aus möglichen Lieferanten der Schlüssel zum Erfolg. Ebenfalls kann eine Unternehmensgründung im Ausland vielversprechend sein, wenn es im Sinne der Geschäftsidee optimal ist.

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Fazit

Entrepreneurship-Berufe gibt es viel mehr, als man auf den ersten Blick vermutet. Das eigene Start-up als CEO führen ist und bleibt der Klassiker und den Berufen. Es lohnt sich aber, über den Tellerrand hinauszusehen: Der Berufseinstieg nach dem Bachelor- oder Master-Studium kann genauso gut eine Fachposition in einem Start-up, als Consultant oder in einem etablierten Unternehmen sein. Über solche Positionen hast Du die Möglichkeit, wichtige Berufserfahrung zu sammeln, um später bei der Gründung des eigenen Unternehmens Anfängerfehler zu vermeiden und Chancen bestmöglich zu nutzen.

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