Das große Ziel des Management-Studiums an der European Management School (EMS) in Mainz ist die praxisnahe Ausbildung der Studierenden. Was würde sich dafür besser eignen als ein studentisches Praxisprojekt?
Insgesamt 13 Business Projects wurden in diesem Sommersemester von Studierenden der EMS durchgeführt. Ziel der Projekte ist es, die von einem Kooperationspartner der EMS gestellte Aufgabe unter Berücksichtigung von im Unterricht erlernten Modellen und Methoden zu bearbeiten und dem Praxispartner im Anschluss mögliche Handlungsempfehlungen zu eröffnen. Auch in diesem Jahr gab es viele spannende Fragestellungen unterschiedlicher Branchenvertreter, unter denen die Studierenden ihr Business Projekt auswählen konnten.
Den Bachelorstudierenden der englischsprachigen Studienprogramme standen verschiedene Projekte zur Verfügung, die sich thematisch mit Vertriebsmanagement, Cross- and Up-Selling, Wettbewerbsanalyse oder dem Bereich Supply Chain Mapping auseinandersetzten. In Gruppen von vier bis fünf Studierenden bekamen sie dann eine vom Unternehmen gestellte Aufgabe zugewiesen. Gemeinsam mit dem betreuenden Dozenten wurden die jeweiligen Projektgruppen von „ihren Kunden“ vor Ort gebrieft und erhielten dabei auch relevante Einblicke für ihre Analyse.
Boeing Global Services in Frankfurt eröffnete den Studierenden beispielsweise einen Blick hinter die Kulissen eines Luftfahrtriesen und ließ die Projektgruppe Potentiale im Bereich Cross- & Up-Selling analysieren. Prof. Dr. Täube, der das Business Project als Betreuer begleitete, sagt dazu: „Das Business Project mit der Firma Boeing – Global Services (Digital Aviation & Analytics) war eine große Herausforderung für unsere Bachelorstudierenden. Es ging um das Erstellen – und ursprünglich Testen – eines Modells zum Cross- und Up-Selling im B2B-Bereich der Luftfahrtindustrie.“ Dieser Herausforderung begegneten die Studierenden mit vollem Einsatz der von ihnen erlernten Analysemethoden bis zur Midterm-Presentation. Daraufhin fand ein erneuter Termin beim Unternehmenskunden statt, um diesen über den Fortschritt des Projektes zu informieren. Am Ende der Projektphase folgte dann die Abschlusspräsentation. Eine tolle Gelegenheit für die EMS Studierenden nicht nur ihre Ergebnisse und Handlungsempfehlungen, sondern auch ihre Präsentations- und Analysefähigkeiten unter Beweis zu stellen. Oft sind die Projektergebnisse so überzeugend, dass Unternehmenspartner die EMS Studierenden im Anschluss als Praktikanten, Werkstudierende oder Trainees einstellen.
Dieser Effekt ließ sich auch bei den Projekten der Masterstudierenden wieder beobachten. Die Projektpartner der International Financial Corporation (IFC), einem Teil der Weltbank-Gruppe, zeigten sich begeistert von den Beraterfähigkeiten der Wirtschaftsstudierenden. Für ein Business Project mit Hugo Boss fuhren die Masterstudierenden sogar bis nach Metzingen, um vor Ort mit ihrem Kunden über dessen Sportsponsoring zu sprechen. Die studentischen Unternehmensberater haben hier die Chance, ein Sportevent von Hugo Boss live mitzubegleiten und ihre Analyse im Rahmen des Events durchzuführen. Die Abschlusspräsentation findet daher erst im September statt, doch die Studierenden sind Feuer und Flamme für ihr Projekt, wie eine Teilnehmerin bestätigt: „Besonders begeistert hat mich der Erstkontakt mit dem Kunden. Das Gefühl, dass es nicht um eine theoretische Fragestellung geht, sondern dass das Unternehmen vor einer echten Herausforderung steht, bei der wir unterstützen können.“
Ein Automobilkonzern durfte bei den Projektpartnern natürlich nicht fehlen. Prof. Dr. Wallraff betreute ein Projekt in Kooperation mit Mitsubishi Motors Deutschland in Zusammenarbeit mit der Marketingagentur Fuel4Marketing: „Das Thema des Business Projects bei Mitsubishi interessierte die Masterstudierenden sofort. Es ging um die Entwicklung eines Sprachskills – quasi eine App für Sprachassistenten wie Alexa, Google Echo & Co. Dabei sollten die Studierenden innovative Vorschläge und Ideen entwickeln, wie ein solcher Sprachskill für Mitsubishi-Kunden aussehen könnte. Nach der ersten Euphorie folgte eine Phase mit harter Arbeit. Hier mussten die Studierenden sich erst einmal damit auseinandersetzen, welche Möglichkeiten solche Sprachskills bieten und wie man sie programmiert und bedient. Außerdem mussten sie sich mit den Bedürfnissen der Kunden von Mitsubishi auseinandersetzen, um zu erfahren, an welchen Stellen der sogenannten Customer Journey die Dienste eines Sprachassistenten für die Kunden überhaupt nützlich sein kann. Die Präsentation der Ergebnisse des Projektes bei Mitsubishi war ein voller Erfolg.“